TimeMachine-Backups im WLAN

Backups machen nur Sinn, wenn man nicht an sie denken muss.
TimeMachine-Backups mit direkt extern angeschlossenen Festplatten an einen mobilen Mac sind also nur so mittel hilfreich.
Ein besseres Szenario sieht so aus: Mac-Laptop im heimischen WLAN soll jederzeit (seit macOS 13.0 kann man die Frequenz einstellen, z.B. „täglich“) auf ein Gerät (ebenfalls im heimischen WLAN) sichern, das eine entsprechend grosse TimeMachine-Festplatte vorhält (Faustregel: doppelt so gross wie die zu sichernde Festplatte). Welche Geräte eignen sich dafür?

Erstmal alle Macs Out-of-the-Box ab ca. Baujahr 2010 die man vielleicht irgendwo rumstehen hat. Allerdings ist es ein Unterschied, ob ich einen kleinen, lüfterlosen Mac mini dafür einsetze oder einen alten Laptop (Lüfter, Bildschirm) oder einen iMac (Lüfter, Bildschirm) oder einen MacPro (Lüfter). Mac mini mit externer Festplatte wäre also das Optimum, alle anderen Geräte wären sperrig, laut oder nicht so gut erweiterbar, denn im Notfall sollte man schnell an die Festplatte kommen, und interne Festplatten sind grade bei Macs schlecht (iMac) oder nicht (MacBooks) wechselbar.
Eine andere Variante ohne Apple-Hardware sind NAS-Geräte, also im heimischen Netzwerk angebundene Speicher-Systeme mit entsprechenden Festplatten. Synology, WesternDigital und QNAP sind die entscheidenden Hersteller, hier bekommt man schon ab kurz über 100 Euro Geräte, die diesen Anspruch genügen würden. Meistens sind auch noch andere Dienste an Bord wie CloudService und Streaming, aber diese widersprechen eigentlich der Aufgabe eines dezidierten Backup-Dienstes.
Wer ähnlich viel Geld ausgeben will, aber im DIY-Modus bleiben will, nimmt einen SBC und eine Festplatte. Auch mit OMV. Nicht so elegant, dafür mehr Spass. Allerdings sind Backups kein Spass …
Spass UND Eleganz bekommt man mit Apple TimeCapsule, allerdings nur noch gebraucht, aber definitiv die Lösung mit den geringsten Kopfschmerzen. Dass diese Geräte, auch wie die AirPorts, aus dem Produktportfolio herausgefallen sind, hat nur einen Grund: zu billig. Schade, aber nicht überraschend.

Egal welche Variante am ehesten zusagt: die Verkabelung unseres TimeMachine-Geräts sollte immer gleich sein, nämlich im Idealfall direkt am Netzwerk-Router, um über LAN-Kabel die beste Geschwindigkeit und die beste Verfügbarkeit zu gewährleisten. WLAN-Geräte, die dasselbe Netz über den Router benutzen, sollten die TimeMachine-Freigabe erkennen, siehe unten.

Noch ein Wort zur Verschlüsselung: genau wie bei iOS-Backups enthalten nur verschlüsselte Mac-Backups Passwörter und Zugangsdaten, das heisst umgekehrt, dass unverschlüsselte Mac-Backups keinerlei Passwörter enthalten (und damit als Backup auch ein bisschen wertlos sind). Dieser Fakt ist jetzt wenig dokumentiert, also unbedingt darauf achten, dass zwischen Client und Server eine verschlüsselte Verbindung steht.

Uptd 19.6.23: TimeMachine-Projekt mit RPi4 und SMB-Share

Uptd 14.7.23: Using a Raspberry Pi for Time Machine